Bestimmung des Medikamentenspiegels

Bestimmung des Medikamentenspiegels

Bestimmungen von Medikamentenspiegeln, auch Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) genannt, sind ein wichtiger Bestandteil einer modernen medikamentösen Therapie. Dabei messen wir die Konzentration von Medikamenten im Blut oder in Blutkompartimenten wie Blutserum oder Plasma.

Wichtig sind diese Untersuchungen wegen der stark variierenden individuellen Pharmakokinetik. Der Begriff Pharmakokinetik bezeichnet Aufnahme, Transport, Verteilung und Abbau von Medikamenten im Körper – also grundlegende Dinge für die Wirksamkeit eines verabreichten Medikamentes. Neben den körpereigenen individuellen Eigenschaften, die zum Teil erblich bedingt sind, bestimmen auch Umgebungsfaktoren wie Ernährung, Rauchen, zeitgleich verabreichte andere Medikamente etc., wie hoch die im Blut vorhandene Konzentration der Medikamente ist.

Sehr wichtig ist diese Untersuchung zudem für Patienten, die Medikamente einnehmen müssen, welche eine geringe therapeutische Breite besitzen oder deren Überdosierung zu starken Vergiftungserscheinungen führen könnte. Ergänzend gilt das für Medikamente, die leicht über- oder unterdosiert werden können, oder solche, die durch andere Medikamente in ihrer Blutkonzentration beeinflusst werden. Bei durch Krankheiten verminderter Nieren- oder Leberfunktion lassen sich die Medikamente mit TDM sicherer einstellen.

Ziel der Untersuchung ist es, die verordneten Medikamente individuell so zu dosieren, dass sie im sogenannten Referenzbereich liegen. Das bedeutet, sie sind hoch genug dosiert, um die erwünschte Wirkung zu erreichen und gleichzeitig niedrig genug dosiert, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Diese Untersuchungen werden mit Flüssigkeitschromatographie und anschließender Massenspektrometrie durchgeführt. Diese Methode ist hochspezifisch für das jeweilig untersuchte Medikament und dessen Abbauprodukte und liefert sehr präzise Ergebnisse.

Die Ergebnisse werden technisch und medizinisch validiert und es steht eine Beratung bezüglich der Wirkbereiche und Medikamenteninteraktion zur Verfügung.

Zur Beurteilung der Hirngängigkeit von Medikamenten siehe Molekularbiologische Diagnostik und zur weiteren Arzneimittelsicherheit siehe Klinische Chemie.

Zur Redakteursansicht