Vortrag zur Parkinson-Erkrankung: Wieder in Schwung kommen mit Hilfe der Komplextherapie

9. Februar 2017

Die Parkinson-Erkrankung kann das Leben der betroffenen Patienten in vielfältiger Weise verändern: oft entwickeln sich motorische Schwierigkeiten und eine allgemeine Verlangsamung - der Schwung fehlt auf jeder Ebene. Philipp Sämann, Facharzt für Nervenheilkunde am Max-Planck-Institut für Psychiatrie und seit 2004 in der Ambulanz für Bewegungsstörungen tätig, stellt am 14. Februar um 18:30 Uhr die breiten Problemfelder der Parkinsonerkrankung und die Komplextherapie vor.

Neben den motorischen Problemen leiden Parkinson-Patienten häufig unter vielfältigen anderen Problemen, unter Umständen auch an Nebenwirkungen von Medikamenten. Nicht selten kommen psychische Probleme durch die Grunderkrankung selbst oder Schwierigkeiten, mit der chronischen Erkrankung umzugehen, hinzu. Angehörige geraten gleichermaßen in Schwierigkeiten, wenn der vertraute Partner oder die Eltern sich durch die Erkrankung verändern.

Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie wird neben der ambulanten Therapie für Patienten mit Parkinsonsyndrom die stationäre, multimodale Parkinson-Komplextherapie angeboten: diese ist ein kondensiertes, zwei bis drei Wochen langes spezielles Behandlungsprogramm, das auf der neurologischen Station des Hauses stationär durchgeführt wird. Hierbei werden medikamentöse Umstellungen, eine intensive Physiotherapie und ein Sport-  sowie Ergotherapieprogramm individuell zusammengestellt.  Zudem unterstützt der hauseigene Sozialdienst bei der Beantragung von  Pflegestufen und Ähnlichem. Auch besteht ausreichend Zeit, persönliche Aspekte der Erkrankung zu besprechen, um sie besser verarbeiten zu können.

Ziel der Behandlung ist, durch eine optimale medikamentöse Einstellung in Kombination mit einem (pro-)aktiven Umgang mit der Erkrankung die Betroffenen wieder "in Schwung zu bringen" und eine nachhaltige Stabilisierung zu erreichen.

Der Vortrag am 14. Februar um 18:30 Uhr richtet sich an Betroffene, Angehörige sowie Interessierte. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die kostenfreie Veranstaltung findet im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in der Kraepelinstraße 2 statt.

AS/PS

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