Spezial-Ausgabe des Max-Planck-Gesundheitsforums zum 100jährigen Jubiläum

Ausstellung zur Geschichte und Ausblick zur aktuellen Forschung

9. März 2017

100 Jahre Max-Planck-Institut für Psychiatrie spiegeln die Entwicklung der Psychiatrie im 20. Jahrhundert in Deutschland wider: Von der bloßen Beobachtung verhaltensauffälliger Menschen hin zu molekulargenetischen Untersuchungen des Gehirns. Zum Jubiläum gibt es eine Spezialausgabe des Max-Planck-Gesundheitsforums, der Informationsreihe für Interessierte, Betroffene und deren Angehörige: am 16. März um 18:30 Uhr berichten  Direktoren über die Geschichte und aktuelle Forschung des Hauses.

Martin Keck, Chefarzt und Direktor der Klinik des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie (MPI), führt in seinem Vortrag in die Geschichte des Instituts ein. Der erste Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Emil Kraepelin, protokollierte Anfang des 20. Jahrhunderts auf Zählkarten minutiös die Symptome seiner Patienten. Was heute lapidar anmutet, war der erste Schritt zur naturwissenschaftlich begründeten Psychiatrie. Heute noch gilt die Einteilung psychiatrischer Erkrankungen von Kraepelin, auch wenn die Behandlungsmethoden von damals nicht mit denen von heute vergleichbar sind.

Elisabeth Binder, geschäftsführende Direktorin des MPI, gibt einen Einblick in die neueste Forschung. Was interessiert die Wissenschaftler aktuell am meisten? Welche Rolle spielt die Genetik bei Erkrankungen wie Depression und Schizophrenie? Was ist von Biomarkern zu erwarten? Binder gibt Beispiele für neueste wissenschaftliche Forschungsergebnissse und erklärt, was in der Zukunft zu erwarten ist: Entscheidend für große Fortschritte in der Psychiatrie wird die personalisierte, biologiebasierte Medizin sein.

Zu seiner Geschichte zeigt das Institut im Foyer eine eigene Ausstellung, die vor und nach den beiden Vorträgen offen für die Gäste ist: ein 20 Meter langer Zeitstrahl markiert die wichtigsten Stationen und Personen. Auch die schwierige Rolle der Psychiatrie und des Instituts in der Zeit des Nationalsozialismus wird thematisiert. Auf zwölf Tafeln können sich Besucher außerdem ein Bild von der Entwicklung der Anatomie und Mikroskopie machen, sie können sich über Genetik und Epigenetik informieren und erfahren, mit welchen Methoden die Wissenschaftler forschen und welche neuen Therapien zu erwarten sind.
Die kostenfreie Veranstaltung findet im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in der Kraepelinstraße 2 statt.

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