Denkstörungen bei Depression: ein vernachlässigtes Phänomen

Max-Planck-Gesundheitsforum am 9. Mai

2. Mai 2017

Denkstörungen, sogenannte kognitive Störungen, gehören zu den vernachlässigten Phänomenen einer Depression. 50 bis 80 Prozent aller Betroffenen beklagen Einschränkungen in kognitiven Funktionen, sei es im Bereich der Aufmerksamkeit und Konzentration oder des Gedächtnisses.  Auch höhere kognitive Funktionen wie die geistige Flexibilität sind betroffen, die Planung von Alltagsaktivitäten wird schwieriger. Diese Einschränkungen können nach dem Rückgang der depressiven Symptome bestehen bleiben und haben einen bedeutenden Einfluss auf die Reintegration in das berufliche und soziale Leben.

Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie haben Psychologen, Ärzte und Therapeuten im Rahmen der Depressionsbehandlung auch die kognitiven Funktionen ihrer Patienten im Blick. Beim Gesundheitsforum am 9. Mai um 18:30 Uhr werden die Gründe und Erscheinungsformen von kognitiven Störungen bei Depression erläutert. Die Neuropsychologin  Anna-Katharine Brem erläutert außerdem die neuropsychologische Diagnostik; diese gibt nicht nur Aufschluss über die vorliegenden Einschränkungen, sondern dient als Grundlage für ein gezieltes kognitives Training. Das kognitive Training dient der Aktivierung von Hirnarealen, die bei Depression häufig unteraktiviert sind. Kognitive Störungen betreffen Patienten aller Altersgruppen, weshalb spezifisch auch auf kognitive Störungen bei älteren Patienten eingegangen wird.

Das Max-Planck-Gesundheitsforum findet nicht wie gewohnt im Institut, sondern im nahegelegenen Klinikum Schwabing, im Hörsaal der Kinderklinik, Parzivalstraße 16, Eingang Kinderklinik, statt.  Betroffene, Angehörige sowie Interessierte haben nach dem kostenfreien Vortrag die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

as

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