Max Planck Neurowissenschaftler weiten Kooperation mit Weizmann Institut aus

Gemeinsames Labor stärkt Erforschung psychiatrischer Erkrankungen

6. März 2014

Max Planck Neurowissenschaftler bauen die Partnerschaft mit israelischen Forschern aus. Sie werden gemeinsam die Grundlagen von neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie, Angststörungen oder Autismus untersuchen.

Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, und Daniel Zajfman, Präsident des israelischen Weizmann Instituts, haben am Dienstag, den 4. März, ein Abkommen zur Gründung des "Max Planck – Weizmann Labors für experimentelle Neuropsychiatrie und Verhaltensneurogenetik" unterschrieben. Alon Chen, Direktor am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, hat diese weitere Kooperation zwischen beiden Einrichtungen initiiert und wird das gemeinsame Komitee leiten, in dem die Forschungszusammenarbeit koordiniert wird.

Das am Weizmann Institut in Rehovot angesiedelte Labor wird sich mit einem Kernproblem der heutigen Zeit beschäftigen: den Ursachen kognitiver, emotionaler und neurologischer Krankheiten. Etwa 450 Millionen Menschen weltweit sind von einer psychiatrischen Erkrankung betroffen. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass diese Krankheiten durch ein komplexes Zusammenspiel von genetischen Veranlagungen und Umwelteinflüssen entstehen. Wissenschaftler auf dem Forschungsgebiet der Neuropsychiatrie versuchen diese Verstrickungen aufzudecken. Dabei konzentrieren sie sich besonders auf Vorgänge, durch welche individuelle genetische Veranlagungen und Unterschiede in der Gehirnstruktur zu Erkrankungen führen.

Die beteiligten Wissenschaftler verfolgen dabei einen multidisziplinären Ansatz. Verschiedene Blickwinkel nutzend, können sie ein besseres Verständnis für komplexe psychische Krankheiten wie Depression, Schizophrenie, Angststörungen oder Autismus erhalten. Zur Verbesserung von Behandlungsstrategien werden sie sowohl klinische Aspekte als auch neueste neurowissenschaftliche Methoden anwenden.

Das "Max Planck – Weizmann Labor für experimentelle Neuropsychiatrie und Verhaltensneurogenetik" ermöglicht neben den gemeinsamen Forschungsvorhaben jährlich stattfindende Symposien sowie wissenschaftlichen Austausch. Doktoranden und Postdoktoranden erhalten die Möglichkeit, das jeweilige Partnerinstitut zu besuchen und gemeinsam Methoden zu erlernen.

AN/JE

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