90 Minuten sind kein Leben - Eine Bilanz fünf Jahre nach dem Tod von Robert Enke

Entstigmatisierung psychiatrischer Erkrankungen im Profisport

15. November 2014

Die Fußballwelt stand still am 15. November 2009 in Hannover. 40.000 Menschen hatten sich in der Hannoveraner AWD-Arena zur Trauerfeier für Robert Enke versammelt. Fünf Fernsehkanäle übertrugen die Trauerfeier live. Fünf Tage zuvor hat sich der Nationaltorwart das Leben genommen. Robert Enke wurde nur 32 Jahre alt.

Fünf Jahre nach dem Tod von Robert Enke zieht die Dokumentation der Filmemacher Nick Golüke und Michael Mueller Bilanz und blickt nach vorne:

Haben Trainer, Betreuer, Sportpsychologen, Verbände und Vereine Lehren gezogen? Haben Medien, Fans und Vereine heute mehr Verständnis für die, die Schwächen zeigen?

Der Film nähert sich diesen Fragen aus verschiedenen Perspektiven. Zu Wort kommen unter anderem Oliver Bierhoff, Wolfgang Niersbach und der Profi-Fußballer Markus Miller, der seine Krankheit öffentlich  machte, es nie bereute und heute wieder Torwart bei Hannover 96 ist. Elisabeth Binder, Direktorin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München, erklärt den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Thema Depression.

Das Team um Nick Golüke und Michael Mueller hat sich ein ganzes Jahr mit diesem Projekt beschäftigt. „Die Arbeit an dieser Dokumentation hat uns sehr berührt. Depression ist eine Volkskrankheit, aber keiner redet darüber. Wir hoffen, mit unserer Arbeit dazu beizutragen, dass die Öffentlichkeit bewusster und toleranter mit den Schwächen ihrer Vorbilder umgeht“, sagt Nick Golüke, Geschäftsführer Alpenglühen Film. Ausstrahlungstermin ist der 15. November um 19.00 Uhr in der ARD im Rahmen der Themenwoche ‚Toleranz’.

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