Liegt die Wahrheit im Reagenzglas? Was Laborwerte über neurologische und psychiatrische Erkrankungen sagen

Ärzte informieren am 17. Januar um 18:30 Uhr

11. Januar 2017

Messwerte in Form von Zahlen, schwarz und weiß auf Papier, sollte das nicht die Wahrheit sein? „Keineswegs“,  gibt Dr. Hans Faber, Arzt der Neurologischen Ambulanz am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, zu bedenken. „Laborwerte liefern uns, insbesondere wenn sie fachgerecht bestimmt werden, wertvolle Zusatzinformationen. Allerdings können Sie erst dann dem Patienten nützen, wenn sie vom Arzt im klinischen Gesamtzusammenhang eingeordnet werden“. Das kann nur geschehen, wenn der Arzt seine Patienten noch vor der Blutentnahme ausführlich befragt und klinisch untersucht. Je gezielter der behandelnde Arzt auf Basis seiner eigenen Untersuchung eine Fragestellung an das Labor richtet, desto hilfreicher wird auch die Antwort ausfallen. „Mit der Hilfe von Laborwerten können wir über die Diagnostik hinaus auch Therapien überwachen“, erläutert Privatdozent Dr. Dr. Manfred Uhr, Leiter des Klinischen Labors am Max-Planck-Institut für Psychiatrie.

Anhand ausgewählter Beispiele neurologischer und psychiatrischer Krankheitsbilder zeigen die beiden Referenten, inwieweit Laborwerte nicht nur zur korrekten Diagnose beitragen, sondern auch die Therapie verfeinern können. Der kostenfreie Vortrag mit der Möglichkeit, anschließend Fragen zu stellen, findet am 17. Januar um 18:30 Uhr im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in der Kraepelinstraße 2 statt.

„Es gibt zudem Situationen, in denen eine Blutuntersuchung alleine nicht ausreicht“, merkt  Faber an. Eine Entzündung im zentralen Nervensystem kann zum Beispiel sowohl zu psychiatrischen als auch neurologischen Beschwerden führen. Da sich das aber nicht immer an Blutwerten ablesen lässt, ist manchmal eine Nervenwasseruntersuchung (auch Liquordiagnostik genannt) entscheidend.  „Am Max-Planck-Institut für Psychiatrie sind wir in der Lage, über die Bestimmung von Medikamentenspiegeln eine noch höhere Qualität auch der Psychopharmakotherapie anbieten zu können“, ergänzt Uhr.

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