Impulse aus der Grundlagenforschung zu chronischen Schmerzen

Vortrag von Walter Zieglgänsberger zur Woche der Seelischen Gesundheit am 15.10.

9. Oktober 2019

Chronischer Schmerz ist kein Symptom einer Krankheit, sondern eine komplexe Erkrankung. Welche neurobiologischen Grundlagen der Schmerzwahrnehmung entscheidend sind und welche neuen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung vorliegen, darüber informiert am 15. Oktober um 18:30 Uhr der international renommierte Schmerzforscher und Mediziner Walter Zieglgänsberger. Der Emeritus am Max-Planck-Institut für Psychiatrie gibt ebenfalls Einblick in die Neuropharmakologie der Schmerztherapie. Wie immer beim Max-Planck-Gesundheitsforum können die Gäste auch individuelle Fragen stellen.

Für die Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Schmerzzustände sind funktionelle und strukturelle Veränderungen in Nervenzellen verantwortlich. Die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung über die dahinter liegenden Mechanismen waren entscheidend für die  medikamentöse Schmerztherapie.  Zieglgänsberger war entscheidend an der Entdeckung beteiligt.

Die angstbesetzte Erinnerung an Schmerz bleibt auch dann bestehen, wenn keine schmerzhaften Signale mehr auf das Nervensystem einwirken. Bei vielen Patienten wird die Angst vor den Schmerzen übermächtig. Durch eine Therapie, die den Schmerz kontinuierlich unter Kontrolle hält, kann man chronischen Schmerzpatienten die Angst vor der nächsten Attacke nehmen; sie entwickeln Vertrauen in schmerztherapeutische Maßnahmen und erkennen, dass sie diesen Prozess auch durch eigenes Verhalten steuern können.

Die kostenfreie Veranstaltung findet im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie, Kraepelinstr. 2 in München-Schwabing, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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