Medizinische Fakultät der Universität Zürich ehrt Professor Florian Holsboer

27. April 2013

In Anerkennung seiner Verdienste für die Entwicklung der modernen Psychiatrie verleiht die medizinische Fakultät der Universität Zürich (UZH) Professor Florian Holsboer den Titel eines Doktors ehrenhalber. Die renommierte Fakultät würdigt damit seine bahnbrechenden Verdienste um die translationale Erforschung und Entwicklung personalisierter Therapien in der Psychiatrie sowie den Aufbau eines Forschungsinstituts mit Modellcharakter für die psychiatrische Forschung. Die offizielle Ehrung findet am 27. April 2013 im Audimax der Universität Zürich statt.

Mit der Verleihung gedenkt die Universität Zürich ihrer Gründung am 29. April 1833 und ehrt verdiente Persönlichkeiten für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Neben Professor Holsboer erhält die Ehrendoktorwürde der Medizinischen Fakultät dieses Jahr Prof. Patrice Courvalin.

Erich Seifritz, Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich, sagte über Florian Holsboer, er sei ein „Pionier der modernen Psychiatrie“. Wie kein anderer habe er seine Vision, psychiatrische Symptome und Befunde auf ihre biologischen Korrelate zurückzuführen während seines gesamten Berufslebens konsequent verfolgt.

Weiter habe Professor Holsboer, so Seifritz, das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München zu einem Modellinstitut für translationale, grundlagengetriebene psychiatrische Forschung entwickelt, welches klinische und präklinische Forschung synergetisch miteinander verbinde. Heute sei dieses Modell „Vorbild für führende psychiatrische Forschungsinstitute weltweit, u.a. in Zürich“, erklärte Seifritz.

Die Ausrichtung des MPIs für Psychiatrie ist eng verbunden mit dem wissenschaftlichen Werdegang von Florian Holsboer. Dieser studierte und promovierte sowohl in Chemie und Medizin und arbeitet seit seinem Antritt als Direktor des MPI für Psychiatrie im Jahre 1989 an der Verankerung naturwissenschaftlicher Grundsätze bei der Verknüpfung von klinischer Forschung und Grundlagenforschung.

Professor Holsboer ist Autor bzw. Koautor von über 900 wissenschaftlichen Publikationen, mit einem Hirschfaktor von über 100. Er erhielt bereits zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter den Anna-Monika-Preis, den Zülch-Preis, den Robert-Pfleger-Forschungspreis sowie den ECNP-Neuropsychopharmacology-Award und den Luis-Federico-Leloir-Preis der Argentinischen Staatsregierung. Er ist außerdem Ehrendoktor der Universität Leiden, Ehrenmitglied des American College of Psychiatrists, Fellow des American College of Neuropsychopharmacology (ACNP) und Mitglied der Leopoldina.

Mit der UZH verbindet Professor Holsboer eine jahrzehntelange Zusammenarbeit. Erich Seifritz betonte dazu: „Florian Holsboer hat das MPI für Psychiatrie stets als Forschungswerkstatt mit offenen Türen für Gastwissenschafter gestaltet. Damit hat er entscheidenden Einfluss auf eine neue Generation von Psychiatern und Psychiaterinnen genommen, welche seine Vision – einer ‚personalisierten Psychiatrie’ – übernommen haben.“

MG

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