Standardsequenzen und Kontrastmittelgabe

Standardsequenzen und Kontrastmittelgabe

Durch verschiedene Bildsequenzen können bei der Magnetresonanztomographie unterschiedliche Gewebeeigenschaften (beispielsweise der Flüssigkeitsgehalt) gewichtet und nach Umrechnung schichtweise angezeigt werden. Auch die wichtigen Kompartimente des Gehirns – die graue Substanz (Hirnrinde, Cortex), die weiße Substanz (Fasersysteme) und die mit Liquor gefüllten Hohlräume – stellen sich in den verschiedenen Sequenzen bereits typisch dar.

Eine Erklärung zu den physikalischen Grundlagen finden Sie [hier].

Eine klinische Standarduntersuchung enthält Sequenzen, die die Beurteilung der Hirnrinde, der tiefen Kerngebiete, der weißen Substanz sowie der Liquorräume erlaubt. Zusätzlich werden Sequenzen angefertigt, die alte Blutablagerungen im Gewebe oder frische Durchblutungsstörungen zeigen. Auch zum Routineprotokoll gehört eine Darstellung der großen arteriellen Gefäße an der Hirnbasis.

Durch die intravenöse Verabreichung eines Kontrastmittels kann für bestimmte pathologische Ver­änderungen, beispielsweise entzündliche Prozesse, Tumorgewebe oder Gefäßveränderungen, ein stärkerer Kontrast erzeugt werden. Die Notwendigkeit dieser Zusatzuntersuchung wird im Einzelfall je nach klinischer Fragestellung festgestellt. Für die Gabe des Kontrastmittels muss ein intravenöser Zugang angelegt werden. Bei bestimmten Fragestellungen, z. B. der Verlaufskontrolle einer be­kannten Multiplen Sklerose, gehört die Gabe eines Kontrastmittels zum Standard; bei anderen Fragestellungen ist sie erst in einem zweiten Untersuchungsschritt notwendig. Allergische Reaktionen auf MRT-Kontrastmittel sind sehr selten. Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann gegen die Gabe eines Kontrastmittels sprechen.

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