Informationen zu häufigen Krankheitsbildern
In der 1817 von James Parkinson erstmals beschriebenen Erkrankung kommt es zum frühzeitigen Untergang Dopamin produzierender Zellen in einer tief im Gehirn (Mittelhirn) liegenden Gruppe von Nervenzellen (sog. Substantia nigra). Die Erkrankung gehört im weiteren Sinne zu den neurodegenerativen Erkrankungen. Der schleichend über Jahre gehende Prozess führt ab einem bestimmten Schädigungsgrad zu Störungen der Bewegungskoordination mit Verlangsamung und Zittern. Inzwischen ist bekannt, dass auch Zellen außerhalb des sog. Extrapyramidalsystems von der Erkrankung betroffen sind, die das breite Spektrum der Parkinson-assoziierten Symptome teilweise erklären. Der Gipfel des Erkrankungsalters liegt zwischen dem 58. und 62. Lebensjahr.
Diese seltenen Ursachen für ein Parkinson-Syndrom zeigen Abweichungen vom „typischen“ Verlauf eines M. Parkinson und machen eine andere Behandlung notwendig. Zu ihnen gehört u. a. die Gruppe der Multisystematrophien. Die frühe Erkennung und das Vermeiden einer Verwechslung mit dem klassischen idiopathischen Parkinson-Syndrom, einer Depression oder einem M. Alzheimer erfordert eine komplette neurologische und ggf. psychiatrische Diagnostik.
Tremor im weiteren Sinne bedeutet „Zittern“. Sobald durch dieses Symptom alltagsrelevante Störungen auftreten, sollte es fachneurologisch weiter untersucht werden. Die Ursachen insgesamt sind vielfältig und lediglich bestimmte Tremorformen, v. a. der sogenannte Ruhetremor, weisen auf das Vorliegen eines M. Parkinson hin.
Diese Störung ist durch einen unangenehmen bis schmerzhaften und meist abendlichen, beim Einschlafen störenden Bewegungsdrang der Beine gekennzeichnet. Die Schlafqualität kann hierdurch erheblich beeinträchtigt werden. Eine Diagnostik und Behandlung dieser Störung kann in unserer Ambulanz durchgeführt werden.
Spätdyskinesien stellen eine Spätfolge der Einnahme bestimmter Psychopharmaka (v. a. Neuroleptika) dar. Da sie auch noch Jahre nach Absetzen des Präparates erstmals auftreten können, kann die Diagnose unter Umständen schwierig sein und sollte in einer Ambulanz für Bewegungsstörungen erfolgen.
Diese Störungsgruppe ist vor allem durch Fehlhaltungen zum Beispiel des Kopfes oder der Extremitäten gekennzeichnet, teilweise treten die Dystonien auch in Verbindung mit einem Tremor oder im Zusammenhang mit einem Parkinson-Syndrom auf.
Diese primäre Störung wird anatomisch ebenfalls dem Extrapyramidalsystem zugeordnet: Es kommt hierbei zu gehäuften und nicht willentlich unterdrückbaren und automatisch wirkenden motorischen Abläufen, teils auch verbalen Äußerungen, die eine große Belastung darstellen können.