Silvia Cappello: Entwicklungsneurobiologie

Ein herzliches Willkommen für Silvia Cappello und ihre unabhängige Max-Planck-Forschungsgruppe

1. April 2015

Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München begrüßt mit der neuen Max-Planck-Forschungsgruppe “Entwicklungsneurobiologie” unter der Leitung von Silvia Cappello in diesem Jahr bereits die dritte neue herausragende wissenschaftliche Arbeitsgruppe. Das Forschungsteam wird sich mit Fehlbildungen im Gehirn in einem frühen Entwicklungsstadium befassen und dazu Mausmodelle, humane Zellkulturen und induzierte pluripotente Stammzellen verwenden. Die Verknüpfung der Entwicklungsneurobiologie mit dem Schwerpunkt des Instituts eröffnet neue Perspektiven zur Erforschung von Ursachen und Behandlungsstrategien psychischer Erkrankungen.

Silvia Cappello studierte Biotechnologie an der University of Bologna in Italien. Ihre Doktorarbeit über synaptische Plastizität und Hirnentwicklung fertigte sie im Labor für zelluläre Pharmakologie unter der Leitung von Marco Canossa an der University of Bologna und im Labor für Stammzellenforschung unter der Leitung von  Magdalena Götz am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bzw. am Helmholtz Zentrum München an. Nach einem Postdoc-Stipendium an der Columbia University in New York (USA), wo sie im Labor für Zellbiologie unter der Leitung von Richard Vallee die genetischen Grundlagen der Lissenzephalie untersuchte, kehrte Silvia Cappello als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu Magdalena Götz ans Helmholtz Zentrum München zurück. Dort untersuchte sie die Grundlagen der Wanderung von Nervenzellen während der Gehirnentwicklung.

Im April 2015 wird Silvia Cappello ihre neue Tätigkeit als Leiterin der unabhängigen Max-Planck-Forschungsgruppe „Entwicklungsneurobiologie“ am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München aufnehmen. Sie wird weiterhin den molekularen und zellulären Mechanismen nachgehen, die Fehlbildungen des Gehirns zugrunde liegen. Dazu möchte sie Gene beim Menschen identifizieren, die für solche Fehlbildungen verantwortlich sind. In weiteren Schritten möchte sie Maus- und Zellkulturmodelle einschließlich induzierter pluripotenter Stammzellen generieren und erforschen, die die Erkrankungen möglichst genau abbilden. “Wir möchten Patienten screenen und Kandidatengene identifizieren. Daraus versuchen wir ein Netzwerk von Genen und Signalwegen zusammenzustellen, die für Fehlbildungen im Gehirn verantwortlich sind”, erklärt Silvia Cappello. “Unser Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze sowie eines bereits möglichst früh in der Schwangerschaft anwendbaren genetischen Screenings.”

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