Wenn Heißhunger und Stress das Essverhalten dirigieren

Ärzte und Therapeuten informieren kostenlos im Rahmen des „Max-Planck-Gesundheitsforums“ am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München.

10. November 2015

In der heutigen Gesellschaft dominieren oft Zeitdruck und Stress unser Leben. Morgens schnell in die Arbeit, dort alle Aufgaben am besten schon gestern erledigen, zwischendurch dies, nach der Arbeit das… Da bleibt häufig wenig Zeit, sich Gedanken über eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu machen oder gar selbst eine Mahlzeit zu kochen. Die Auswahl und Menge der Lebensmittel ändern sich, Mahlzeiten werden ausgelassen, Schokolade dient zum Trost. Nicht jeder von uns kommt damit klar. Häufige Folgeschäden sind Bluthochdruck, Tinnitus oder gar Depressionen und Burnout.

„Zu viel Stress schadet Körper und Seele“, stellt Prof. Dr. Ludwig Schaaf fest, Oberarzt und Internist am Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie. „Warnsignale des Körpers sollte man ernst nehmen. Stress wirkt sich beispielsweise enorm auf unser Verdauungssystem aus.“ Viele Menschen leiden in Folge von Stress etwa unter Sodbrennen, Blähungen, Oberbauchschmerzen, vermindertem Geschmacksempfinden oder Heißhunger.

Woran liegt das und was kann man tun?

„Zum Beispiel wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, wenn der Körper unter physischer oder psychischer Anspannung steht“, erklärt Prof Schaaf. „Wird zu viel Cortisol gebildet, kann es zu einer andauernden Stressreaktion im Körper kommen. Dies wiederum kann zu Veränderungen des Essverhaltens führen und Heißhunger auslösen.“

Um Ernährungsproblemen vorzubeugen oder entgegenzuwirken ist es wichtig, selbstständig oder auch durch therapeutische Begleitung Stressfaktoren zu erkennen und möglichst zu beheben. „Genuss- und Entspannungstraining sind wirkungsvolle Therapieformen, die helfen können, wenn das Essverhalten außer Kontrolle gerät“, erklären Katharina Mahler und Andrea Hintze, Ernährungsberaterinnen am Max-Planck-Institut für Psychiatrie. „Häufig helfen regelmäßiges Essen am besten in Gesellschaft oder Maßnahmen, wie Süßigkeiten erst gar nicht einzukaufen.“


Mehr erfahren können Sie bei unserem kostenlosen Vortrag von Prof. Dr. Ludwig Schaaf und seinem Team im Rahmen des „Max-Planck-Gesundheitsforums“ am Dienstag, den 10. November um 18:30 Uhr im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in der Kraepelinstraße 2 in München.

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