Plaudern will gelernt sein! Hochfunktionaler Autismus im Erwachsenenalter

Ärzte informieren kostenfrei im Rahmen des „Max-Planck-Gesundheitsforums“ am Max-Planck-Institut in München

7. April 2016

PD Dr. Leonhard Schilbach informiert über aktuelle Erkenntnisse zu Autismus-Spektrum-Störungen und insbesondere dem hochfunktionalen Autismus im Erwachsenenalter. In seinem Vortrag geht Leonhard Schilbach auch auf die Unterstützungsmöglichkeiten in der von ihm geleiteten Ambulanz für Störungen der sozialen Interaktion des Max-Planck-Instituts ein.

Menschen mit Autismus haben oftmals Schwierigkeiten, Emotionen zu erkennen. Das kann in sozialen Interaktionen im Alltag von Nachteil sein. Menschen ohne Autismus fällt es nämlich in der Regel leicht – und sie tun dies ohne darüber nachzudenken – Mimik, Gestik und Stimmlage anderer Person zu deuten und hieraus auf Handlungsabsichten zu schließen, zu bemerken welche Gefühle mitschwingen und worauf die Person eigentlich hinaus will. Auch empfinden Menschen mit Autismus so genannten „Small talk“ und andere Plaudereien als uninteressant oder schwierig. Menschen mit hochfunktionalem Autismus verfügen über die kognitiven Fähigkeiten, sich mit diesen sozialen Situationen bewusst auseinander zu setzen und erlernen häufig selbständig Strategien, um solche Situationen zu bewältigen. Trotzdem kommt es häufig weiterhin zu Schwierigkeiten, die sich v.a. im Beruf oder bei Freundschaften und Partnerschaften äußern. Dies kann wiederum zu Frustration, Rückzug und sozialer Isolation führen und endet häufig in einer behandlungsbedürftigen Depression.

Der kostenfreie Vortrag findet im Rahmen des „Max-Planck-Gesundheitsforums“ am Dienstag, den 12.04.2016 um 18:30 Uhr im Hörsaal des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in der Kraepelinstraße 2 in München statt.

LS, AS, MM

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