Therapeutische Möglichkeiten

Therapeutische Möglichkeiten

Grundsätzliche Möglichkeiten

Insgesamt sind die Behandlungsmöglichkeiten beim M. Parkinson im Gegensatz zu anderen neurodegenerativen Erkrankungen günstig. Die medikamentöse Behandlung stellt bei der Parkinsonbehandlung hierbei den Grundpfeiler dar. Hierfür stehen verschiedene Substanzklassen (z. B. L-Dopa, Dopaminagonisten, NMDA-Modulatoren, Anticholinergika, COMT-Hemmer, MAO-B-Hemmer) zur Verfügung, die je nach Alter, Vorerkrankungen, Wirkung, Nebenwirkungsprofil und Gesamtzustand ausgewählt werden. Die individuelle Einstellung erfordert in der Anfangsphase oft häufigere ambulante Kontakte. Für die Behandlung des fortgeschrittenen Parkinson-Syndroms stehen ebenfalls besondere Therapien zur Verfügung.

Rolle der Krankengymnastik

Die Krankengymnastik spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Bewältigung der Parkinson-Erkrankung und um die Beweglichkeit möglichst komplikationslos und lange zu erhalten. Sie ist fester Bestandteil der ambulanten und stationären Therapie und wird individuell angepasst.

Verbindung zur neurologischen Station

Es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Ambulanz für Bewegungsstörungen und der neurologischen Station des Hauses: Zum einen können Patienten, für die eine ambulante Behandlung nicht ausreicht oder zu langwierig ist, auch kurzfristig auf der neurologischen Station behandelt werden; zum anderen können Patienten nach Ersteinstellung in unserer Ambulanz weiterbehandelt werden. Eine besondere Form der stationären Behandlung ist das Angebot der Parkinsonkomplexbehandlung: Diese umfasst drei Wochen und beinhaltet neben der ärztlichen medikamentösen Einstellung und Verlaufsbeobachtung ein intensives Trainingsprogramm aus Physiotherapie, Ergotherapie, Sporttherapie und Logopädie.

Behandlungsmöglichkeiten des fortgeschrittenen Parkinson-Syndroms

Im Falle eines fortgeschrittenen Parkinson-Syndroms, bei dem eine Einstellung durch oral zuführbare Medikamente oder die transkutane Applikation (Pflaster) nicht mehr ausreicht, steht am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Herstellern auch der Einsatz einer L-Dopa-Pumpe oder einer Apomorphin-Pumpe zur Verfügung. Für das Anlegen eines Tiefenhirnstimulators können wir nach ausführlicher Untersuchung die Indikation stellen, den Kontakt zu einem operierenden Zentrum vermitteln und postoperativ die weitere Betreuung sowie Kontrolle des Tiefenhirnstimulators übernehmen.

Ambulante Versorgungsmöglichkeiten

Die ambulante Versorgung erfolgt in einem individuell angepassten Zeitschema (oft ein Besuch etwa alle 2-4 Monate) und in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Neurologen, Nervenärzten und Hausärzten.

Zur Redakteursansicht