Entwicklung von Wirkstoffen gegen Fettleibigkeit am Max-Planck-Institut für Psychiatrie mit m4 Award 2015 ausgezeichnet

Mit über €500.000 fördert das bayerische Wirtschaftsministerium die durch Felix Hausch vorangetriebene Entwicklung innovativer Wirkstoffe.

4. Dezember 2015

Fettleibigkeit ist eine ernste Erkrankung mit zahlreichen Folgeerkrankungen, an der aktuell 175 Mio. Menschen leiden. Laut WHO werden im Jahr 2030 fettleibigkeitsassoziierte Erkrankungen eines der größten Gesundheitsprobleme weltweit sein. Die derzeitigen medikamentösen Therapieoptionen führen nur zu einem geringen Gewichtsverlust und haben oft schwere Nebenwirkungen. Felix Hausch, Projektgruppenleiter am Dept. Translationale Forschung in der Psychiatrie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, erforscht zusammen mit Mathias Schmidt, Caroline Jung-Sievers und Günter Stalla eine neue Klasse von Medikamenten, sogenannte selektive FKBP51-Inhibitoren.

Diese Wirkstoffe können oral eingenommen werden und sollen lokal in Muskeln und Fettgewebe wirken. „Das Besondere dabei ist, dass damit gezielt die Fettverbrennung stimuliert werden kann“, sagt Felix Hausch. „Das ist einer der elegantesten Ansätze, um den Kalorienverbauch zu steigern und so Gewicht zu verlieren“.

FKBP51, das Protein-Produkt des FKBP5-Gens, wurde ursprünglich am MPI für Psychiatrie als ein Stress-Regulator und Risikofaktor für Depression entdeckt. In den letzten Jahren stellt sich heraus, dass es auch bei der Fettregulation eine wichtige Rolle spielt. Dies ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche translationale Forschung, in der alle drei Abteilungen des MPI für Psychiatrie zusammenarbeiten, um bahnbrechende Erkenntnisse der Grundlagenforschung in neue Therapieansätze zum Nutzen der Patienten zu überführen.

Mit Hilfe der m4 Award-Förderung soll die Firma Procera Pharmaceuticals gegründet werden. Procera Pharmaceuticals soll dann die Entwicklung der FKBP51-Inhibitoren zu Wirkstoff-Kandidaten vorantreiben, mit denen dieser neue Ansatz gegen Fettleibigkeit in Patienten getestet werden kann.

 

MM

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